Buch-Neuerscheinung:
Nichts zu sehen? Stalag XVII B Krems-Gneixendorf – eine topografische Vermessung
von Karin Böhm und Edith Blaschitz
Mit einem Essay von Viola Rühse
Jahre nach meinem Umzug in die Nähe von Krems erfahre ich, dass hier während des Zweiten Weltkriegs das größte Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet des heutigen Österreich war: das Stalag XVII B Krems-Gneixendorf. Davon ist heute fast nichts mehr zu sehen. Ein Flugplatz mit Restaurant, querende Straßen, Wälder, Wiesen und Äcker nehmen den Platz ein. Zweieinhalb Jahre lang suchte ich dieses Areal immer wieder mit meiner Kamera auf. Aus der beharrlichen Auseinandersetzung mit dem Ort entstand eine fotografische Betrachtung und Vermessung. Ich fand Relikte aus der Vergangenheit, der Verwilderung preisgegebene Natur sowie gegenwärtige Nutzungen und verortete diese mittels Geokoordinaten. Edith Blaschitz, Freundin, Historikerin und Kulturwissenschafterin, recherchierte parallel dazu historische Quellen zum Stalag XVII B. Die Perspektive der Internierten, deren Kontakte zur lokalen Bevölkerung und der Umgang mit der Erinnerung an das Lager standen im Fokus der Forschungen anlässlich des Projekts „NS-‚Volksgemeinschaft‘ und Lager im Zentralraum Niederösterreich. Geschichte – Transformation – Erinnerung“.
Aus der Zusammenarbeit von künstlerischer Fotografie und Wissenschaft entstand ein Buch - eine vielschichtige Dokumentation der Geschichte und Gegenwart des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag XVII B:
Im ersten Kapitel präsentiert Edith ihre Forschungsergebnisse, insbesondere neue Erkenntnisse zu französischen Kriegsgefangenen, der größten Gefangenengruppe, und zu bislang wenig beachteten belgischen, italienischen, serbischen und spanischen Gefangenen. Ich verwob meine Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Ortes mit den von Edith recherchierten historischen Dokumenten und aktuellen Reaktionen – Fotografien, Zeichnungen, Briefe, E-Mails, Interviews, Tagebucheinträge, Landkarten und Akten – zu einem dichten Bild-Text-Ensemble. Vier Kapitel, die mit Zitaten und persönlichen Notizen beginnen, widmen sich den Kriegsgefangenen, deren Arbeitseinsatz, dem Lagerpersonal und der Spurensuche der Nachkommen. Ausgewählte Aspekte des „Bild-Text-Mosaiks“ analysiert die Kunsthistorikerin und Bildwissenschafterin Viola Rühse im abschließenden Essay.
Das Buch ist in deutscher und englischer Sprache im Verlag Bibliothek der Provinz erschienen.
Blick ins Buch: Deutsch und Englisch.
Nominiert als eines der 50 besten Fotobücher beim „Athens Photo Festival“: Es war von 6. Juni bis 28. Juli 2024 im Benaki Museum in Athen ausgestellt.
Nichts zu sehen? Stalag XVII B Krems-Gneixendorf –
eine topografische Vermessung
Karin Böhm, Edith Blaschitz
Mit einem Essay von Viola Rühse
Verlag Bibliothek der Provinz
Erscheinungsjahr 2024
ISBN: 978-3-99126-207-7
22 x 24 cm, 144 Seiten, zahlr. farb. Abb., Hardcover
€ 24,00
Bestellung direkt beim Verlag www.bibliothekderprovinz.at/buch/8267, auch in ausgewählten Buchhandlungen und über Amazon erhältlich.
Click here for information on the English edition.
Nothing Left to See? Stalag XVII B Krems-Gneixendorf – A Topographic Survey
Karin Böhm, Edith Blaschitz
With an essay by Viola Rühse
Translated by Tim Corbett
Publisher: Verlag Bibliothek der Provinz
Publishing date: 2024
ISBN: 978-3-99126-259-6
22 x 24 cm, 144 pages, numerous photographs and illustrations, hardcover
€ 24.00
You can order the book directly from the publisher or at Amazon.